Der Internationale Tag der Menschenrechte ist ein Gedenktag, der jährlich am 10. Dezember stattfindet und im nächsten Jahr sein 75. Jubiläum erreichen wird. 1948 einigte sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf eine Allgemeine Erklärung für Menschenrechte, welche von 48 Staaten unterzeichnet wurde.

Nach dem Ende des Nationalsozialistischen Regimes und den Grauen des zweiten Weltkrieges sollte eine umfassende Grundlage für ein weltweites Verständnis geschaffen werden, in welchem alle Menschen gleich sind.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf einen Blick:

Im Zentrum dieser Erklärung steht die universelle Gültigkeit grundlegender Rechte, die jeder Mensch von Geburt an innehat und die unabhängig sind von Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Kultur oder anderen Zugehörigkeiten. 

Zu den festgehaltenen Grundsätzen gehören zum Beispiel das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, ein Verbot von Sklaverei und Folter, Gedanken-, Glaubens-, und Meinungsfreiheit, das Recht auf Bildung, Arbeit, Gesundheit und viele weitere, wie beispielsweise das Recht auf Staatsangehörigkeit und politische Teilhabe.

Zum ersten Mal in der Geschichte wurden damit Rechte ausformuliert, die für einen jeden Menschen gleich gelten sollen. Dennoch ist die allgemeine Erklärung für Menschenrechte nicht völkerrechtlich bindend. Zwar haben sich viele Staaten (wie zum Beispiel die Bundesrepublik Deutschland) entschlossen, ihre Verfassungen an den Menschenrechten auszurichten und diese damit teilweise rechtlich bindend zu machen. Eine weltweit gültige Pflicht, z.B. auch über die Vereinten Nationen hinaus, Menschenrechte einzuhalten und Organe, die eine Durchsetzung gewährleisten könnten, gibt es aber nicht.

Insbesondere vor diesem Hintergrund ist der Internationale Tag der Menschenrechte ein wichtiger Moment, um daran zu erinnern, dass diese universellen Rechte noch längst nicht universell geltend gemacht werden können. Menschenrechte sind die vielleicht wichtigste Messlatte und Grundlage, um eine demokratische Welt zu schaffen, in der alle Menschen vor Staat, Gesetz und Mitmenschen gleich sind. Deshalb machen auch wir als Stiftung klar, dass unser Thema, die Chancengleichheit von LGBT*IQ in der (Arbeits-)Welt, als ein Thema der Menschenrechte und Menschenwürde verstanden werden muss. Wir schließen uns dem diesjährigen Slogan des Internationalen Tags der Menschenrechte an und stehen ein für

„Dignity, Freedom, and Justice for All“!

Mehr zum diesjährigen Motto und dem Human Rights Day finden Sie auf der Website der Vereinten Nationen.

Kritische Massen bewegen

Lassen Sie uns gemeinsam aktiv werden und LGBT*IQ-Themen vorantreiben.

Gleiche rechte für alle?

Im ZDF Magazin Royale hat Jan Böhmermann mit trans* Feindlichkeit abgerechnet und trans* Personen eine Stimme gegeben. Dabei geht es vor allem um das Recht der freien Entfaltung für alle, welches im Grundgesetz verankert ist (vgl. Art. 2 GG). Für diese freie Entfaltung der Persönlichkeit müssen aber auch heute noch trans* Personen hart kämpfen. Denn nach dem aktuell geltenden „Transsexuellengesetz“ müssen sich diese noch stark entwürdigende und diskriminierende Verfahren zur Anpassung ihres Personenstands an ihre geschlechtliche Identität unterziehen. Erst nächstes Jahr soll das 40 Jahre alte Gesetz vom neuen Selbstbestimmungsgesetz abgelöst werden. Einige Politiker_innen und TERFS (trans excluding radical feminsits) wollen dies mit allen Mitteln verhindern und trans* Personen somit ihre eigene geschlechtliche Identität absprechen und die freie Entfaltung einschränken.

„Nicht trans-sein ist Mode – sondern transFeindlichkeit“

Abgerechnet wird besonders mit Alice Schwarzer, der Chefredakteurin der Zeitschrift Emma, welche das trans* Dasein als „Mode“ betitelt. Auch AfD-Politikerin Beatrice von Storch und ihre trans* feindliche Propaganda, welche die Existenz von trans* Menschen regelrecht leugnet, führt Böhmermann in seiner Show vor und zeigt auf, was wirklich dahintersteckt. Der Satiriker liefert Einblicke in die Strukturen und Machteinflüsse, die hinter trans* feindlichen Akteur_innen und Kampagnen stehen. Oftmals sind das nämlich ganze Netzwerke und einflussreiche Persönlichkeiten. Dazu zählen beispielsweise auch zwei Oligarchen, die mit dem russischen Präsidenten zusammenarbeiten und bis 2018 rund 188 Millionen Dollar in europäische anti-gender bzw. anti-trans* Kampagnen investiert haben oder auch die amerikanische „Alliance Defending Freedom“ (ADF), welche bisher 23 Millionen Dollar in trans* feindliche Kampagnen und Werbespots investiert hat. Hierbei werden oftmals typische trans* feindliche Argumente genutzt.

„Gewalt gegen Frauen findet meistens nicht in der Damenumkleide statt, sondern zuhause“

Böhmermann entkräftet in seiner Show die typischen Argumente gegen trans* Personen und thematisiert das beschlossene Selbstbestimmungsgesetz. So argumentiert er gegen das „Eindringen von trans* Frauen in Frauenschutzräume“ und das „Ausnutzen der Frauenquote“, indem er auf die Gewalt gegen Frauen eingeht, die meistens im eigenen zuhause stattfindet und nicht in der öffentlichen Umkleidekabine. Gegen das Ausnutzen der Frauenquote durch trans* Frauen argumentiert der Satiriker, dass Menschen es mit der „Männerquote“ doch sowieso viel leichter hätten, also für was sollte man aus diesem Grund den Personenstand ändern? Auch das oft verwendete Argument des biologischen Geschlechts entkräftet der Moderator, indem er zeigt, dass es mehr als nur zwei biologische Geschlechter gibt.

Trans* Feindlichkeit ist ein alltägliches Übel unserer Gesellschaft, welches nicht nur stark diskriminierend ist und Menschen ihre Identität absprechen möchte, sondern auch gegen das Grundgesetz verstößt. Jede_r sollte die eigene Identität zu jeder Zeit und an jedem Ort uneingeschränkt und ohne Angst vor negativen Konsequenzen und Gewalt ausleben können. Wenn Sie ihre trans* Kolleg_innen zu einem diskriminierungsfreien Alltag auch am Arbeitsplatz verhelfen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen HOW TO-Leitfaden zum Thema trans* und Transition am Arbeitsplatz.

WEITERE TIPPS FÜR TRANS* PERSONEN

Hier auf einen Blick ein Auszug zu weiteren Hilfestellungen:

  • Suchen Sie Verbündete und Role Models im Unternehmen
  • Wenn möglich, legen Sie mit dem Unternehmen gemeinsam einen Kommunikations- und Vorgehensplan an.
  • Ganz wichtig: Sie bestimmen das Tempo!
  • Vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk, falls ein solches vorhanden ist. Wir haben eine Liste von LGBT*IQ-Netzwerken in Unternehmen und Organisationen zusammengestellt.

TIPPS FÜR UNTERNEHMEN UND ALLIES

  • Ein Transition Guide gibt klar vor, wer zuständig ist. Beachte: die trans* Person bestimmt das Tempo und ob eine Maßnahme umgesetzt werden soll. Jede Transition ist individuell
  • Namens- und Pronomenänderung schon vor amtlicher Enscheidung ermöglichen
  • Schulungen sensibilisieren HR und Führungskräfte
  • Aufbau und Stärkung eines internen LGBT*IQ-Netzwerk mit eigenen Ansprechpartner_innen für trans*
  • Informieren Sie sich über das Thema trans*
  • Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache, fragen Sie nach den Pronomen einer Person, damit sie die von der trans* Person gewählten und nicht deren Deadname verwenden. Unter Deadname versteht man den alten, ablegten Namen einer trans* Person.
  • Stellen Sie nur Fragen, die Sie auch selbst beantworten würden
  • Setzen Sie sich bewusst für die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Personen ein

Beratungsstellen

BUNDESVERBAND TRANS*

„Der Bundesverband Trans* (BVT*) versteht sich als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden und Initiativen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, deren gemeinsames Bestreben der Einsatz für geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung und das Engagement für die Menschenrechte im Sinne von Respekt, Anerkennung, Gleichberechtigung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gesundheit von trans* bzw. nicht im binären Geschlechtersystem verorteter Personen ist.“

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TRANSIDENTITÄT UND INTERSEXUALITÄT E.V.

„Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung entgegenzuwirken. Sie soll Betroffene und Interessierte beraten und betreuen, sofern dies gewünscht wird. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit sollte die (Re-)Integration von Betroffenen in den Arbeitsprozess sein, um so der Gefahr des sozialen Abstiegs zu begegnen, der heutzutage noch mit dem sozialen Wechsel verbunden ist. Sie tritt für mehr Offenheit der eigenen Identität gegenüber ein und trägt der Vielfalt menschlichen Daseins Rechnung.“

TRANSMANN E.V.

„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“

TRANSINTERQUEER E.V.

„TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt.“

TRANS*INTER*BERATUNGSSTELLE

„Das Projekt der Münchner Aids-Hilfe e.V. ist gleichermaßen für trans* und inter* Menschen sowie deren Angehörige und Freund_innen da.“

TGEU

„TGEU ist eine mitgliederbasierte Organisation, die im Jahr 2005 gegründet wurde. Seitdem ist TGEU stetig gewachsen und hat sich mit 157 Mitgliedsorganisationen in 47 verschiedenen Ländern als legitime Stimme für die trans* Gemeinschaft in Europa und Zentralasien etabliert.“

Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag, welcher seit 1988 die Stigmata rund um HIV und AIDS beseitigen, die Rechte betroffener Personen bekräftigen sowie Sichtbarkeit für Menschen, die an den Folgen von HIV und AIDS gestorben sind, schaffen soll.

Etwa 38 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV, jedoch haben bei weitem nicht alle Zugang zu wichtigen Medikamenten. Die Zahlen von betroffenen Menschen variieren von Land zu Land. Zu den besonders Betroffenen zählen beispielsweise junge Frauen im südlichen Afrika, sowie in zahlreichen anderen Ländern benachteiligte oder verfolgte Personengruppen wie schwule Männer, intravenös Drogen konsumierende Menschen, Sexarbeiter_innen oder Menschen in Haft. Jedoch auf der gesamten Welt erfahren Betroffene im alltäglichen Leben Diskriminierung.

Nicht nachweisbar = Nicht übertragbar

Heutzutage ist eine HIV-Diagnose für Betroffene kein Todesurteil mehr, denn mit der entsprechenden Behandlung können HIV-positive Personen ein Leben führen wie jede_r andere auch. Zudem kann durch die Einnahme von Medikamenten die Reproduktion des HIV-Virus soweit stabil unterdrückt werden, dass Betroffene auch beim Sex das Virus nicht mehr übertragen.

Dieses Jahr findet der Welt-Aids-Tag unter dem Motto „Equalize“ (deutsch: Ungleichheiten beenden; gleichstellen) statt und soll vor allem ein gemeinsames Miteinander, ganz frei von Vorurteilen sowie Ausgrenzung schaffen und betonen, dass soziale Ungleichheiten die HIV-Epidemie verstärken.

Auch Arbeitgeber_innen können sich gegen die Diskriminierung von HIV- und AIDS-Betroffener stark machen und somit herrschende Ungleichheiten am Arbeitsplatz beseitigen. Zu diesem Zweck wurde 2019 die Deklaration #positivarbeiten ins Leben gerufen, welche schon von mehr als 155 Unternehmen, Verbände, Städte, Ministerien und Betriebe unterzeichnet wurde.

Kritische Massen bewegen

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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen.

An dieser Stelle ist aber zu erinnern, dass alle als weiblich gelesenen Personen und andere von patriarchaler Gewalt betroffen sein können.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist auch heute noch die meist vorkommende Menschenrechtsverletzung und in den letzten Jahren nimmt die Gewalt sogar zu.

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt.

Jede Stunde erleben ungefähr 13 Frauen, Mädchen oder weiblich gelesene Personen in Deutschland Gewalt in der Partnerschaft. Die Dunkelziffer ist leider noch höher. Nicht jede Diskriminierungserfahrung ist gleich, Vergleiche sind unangebracht. Dennoch sollte bemerkt werden, dass bestimmte Menschen bzw. Minderheiten eine Doppelbelastung erfahren (Intersektionalität), zum Beispiel Menschen mit Behinderung oder die Unterdrückung lesbischer Frauen aufgrund von Sexismus und Queerfeindlichkeit.

Sagen Sie NEIN zu Gewalt. In konkreten Fällen gibt es folgende deutschlandweite Beratungs- und Anlaufstellen:

  • Hilfetelefon (17 Sprachen): 08 000 116 016, hilfetelefon.de
  • Polizei: 110
  • Heimwegtelefon: 030 12074182
  • Opfer-Telefon: 116 006, www.weisser-ring.de
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Erfahren Sie weitere hilfreiche Informationen
und Anlaufstellen rund um das Thema ‚Häusliche Gewalt‘.

Trans* Awareness Week und Trans Day of Remembrance

Die Woche vom 14.-20. November 2022 ist trans* Awareness Week. Hierbei geht es vor allem darum Sichtbarkeit für die trans* Community zu schaffen und auf Probleme aufmerksam zu machen, denen trans* Menschen jeden Tag entgegentreten müssen. Zu Ende geht diese Woche am 20. November mit dem trans* Day of Remembrance, welcher als internationaler Gedenktag für trans* Personen gilt, die im letzten Jahr durch trans*feindliche Gewalt zu Tode gekommen sind. Aus diesem Anlassen rufen wir zur Solidarisierung und zum aktiven Einsatz für die Rechte von trans* Menschen auf und fordern dies auch von seiten der Politik.

Um der Geschichte der trans* Community Sichtbarkeit zu verleihen, stellen wir euch in diesem Beitrag fünf historische trans* Pionier_innen vor.

Alan L. Hart (*1880 †1962)

Alan L. Hart war ein trans* Mann, der nicht nur als erste Person in den USA eine vollständige Gebärmutterentfernung erhielt, sondern war Alan auch Schriftsteller, Forscher und Arzt, welcher durch moderne Röntgendiagnosen mehreren tausend Tuberkuloseerkrankten das Leben rettete.

Dora (Dorchen) Richter (*1891 †unbekannt)

Ebenso Dora „Dorchen“ Richter ist heute eine historisch wichtige trans* Frau. Sie war die erste bekannte Person Deutschlands, die sich zwischen 1922 und 1931 einer kompletten Geschlechtsangleichung unterzog. Dorchen arbeitete als Hausangestellte neben einigen anderen trans* Personen für Magnus Hirschfeld, dem Leiter des Berliner Institutes für Sexualwissenschaften, bis dieses 1933 von einem Nazimob angegriffen und zerstört wurde. Unklar ist jedoch ob Dora bei diesem Angriff ermordet wurde, oder im Laufe der nächsten Jahre durch Nazis ums Leben kam, denn ab diesem Tag gab es keine weiteren Aufzeichnungen von ihr.

Lucy Hicks Anderson (*1886 †1954)

Eine echte trans* Pionierin ihrer Zeit war auch Lucy Hicks Anderson. Schon als kleines Kind sagte sie ihren Eltern, dass sie lieber Mädchen sein und Lucy genannt werden wollte. Lucy heiratete zwei Männer in ihrem Leben und kämpfte für dessen rechtliche Wirksamkeit, da sie bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde. Dies machte sie zu einer sehr frühen Kämpferin für die Ehe für alle sowie für die Rechte von trans* Menschen.

Willmer „Little Axe“ Broadnax (*1916 †1992)

Auch Willmer Broadnax, einer der ersten aufgezeichneten POC trans* Männer in den USA, ist eine spannende trans* Persönlichkeit, obwohl dies bis zu seinem Tod kaum jemand wusste. Erst nach dem er in einem Streit von seiner Partnerin erstochen wurde, stellte sich bei der Autopsie heraus, dass er ein trans* Mann war. Willmer war in seiner Lebenszeit keine unbekannte Person, er war ein national berühmter und beliebter Gospelsänger, bekannt unter seinem Spitznamen „Little Axe“.

Toni Simon (*1887 †1979)

Toni Simon würden wir in der heutigen Zeit als deutsche_r Pionier_in der Nicht-Binärität bezeichnen. Anlässlich Tonis siebzigsten Geburtstages wurde 1956 eine Kollage von Tonis verschiedenen Lebensphasen erstellt, welche dann auch als Postkarte versendet wurde. Darin ist Toni in für diese Zeit verschiedenen Geschlechterrollen zu sehen, vor allem zu beginn steckte Toni eher in männlichen Militäruniformen und Anzügen. Als Toni dann älter wurde wurden es dann vermehrt ausgefallene Kleider. Hiermit wollte Toni vor allem die Regeln der Binarität brechen und beweisen, dass man diese Grenzen auch überschreiten kann.

Weitere Tipps für trans* Personen

Die zitatgebenden Personen bieten bereits einen Einblick in Unterstützungsmöglichkeiten. Hier auf einen Blick ein Auszug zu weiteren Hilfestellungen:

  • Suchen Sie Verbündete und Role Models im Unternehmen
  • Wenn möglich, legen Sie mit dem Unternehmen gemeinsam einen Kommunikations- und Vorgehensplan an.
  • Ganz wichtig: Sie bestimmen das Tempo!
  • Vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk, falls ein solches vorhanden ist. Wir haben eine Liste von LGBT*IQ-Netzwerken in Unternehmen und Organisationen zusammengestellt.

Tipps für Unternehmen und Allies

  • Ein Transition Guide gibt klar vor, wer zuständig ist. Beachte: die trans* Person bestimmt das Tempo und ob eine Maßnahme umgesetzt werden soll. Jede Transition ist individuell
  • Namens- und Pronomenänderung schon vor amtlicher Enscheidung ermöglichen
  • Schulungen sensibilisieren HR und Führungskräfte
  • Aufbau und Stärkung eines internen LGBT*IQ-Netzwerk mit eigenen Ansprechpartner_innen für trans*
  • Informieren Sie sich über das Thema trans*
  • Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache, fragen Sie nach den Pronomen einer Person, damit sie die von der trans* Person gewählten und nicht deren Deadname verwenden. Unter Deadname versteht man den alten, ablegten Namen einer trans* Person.
  • Stellen Sie nur Fragen, die Sie auch selbst beantworten würden
  • Setzen Sie sich bewusst für die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Personen ein

Beratungsstellen

Bundesverband trans*

„Der Bundesverband Trans* (BVT*) versteht sich als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden und Initiativen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, deren gemeinsames Bestreben der Einsatz für geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung und das Engagement für die Menschenrechte im Sinne von Respekt, Anerkennung, Gleichberechtigung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gesundheit von trans* bzw. nicht im binären Geschlechtersystem verorteter Personen ist.“

Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.

„Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung entgegenzuwirken. Sie soll Betroffene und Interessierte beraten und betreuen, sofern dies gewünscht wird. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit sollte die (Re-)Integration von Betroffenen in den Arbeitsprozess sein, um so der Gefahr des sozialen Abstiegs zu begegnen, der heutzutage noch mit dem sozialen Wechsel verbunden ist. Sie tritt für mehr Offenheit der eigenen Identität gegenüber ein und trägt der Vielfalt menschlichen Daseins Rechnung.“

Transmann e.V.

„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“

TransInterQueer e.V.

„TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt.“

Trans*Inter*Beratungsstelle

„Das Projekt der Münchner Aids-Hilfe e.V. ist gleichermaßen für trans* und inter* Menschen sowie deren Angehörige und Freund_innen da.“

TGEU

„TGEU ist eine mitgliederbasierte Organisation, die im Jahr 2005 gegründet wurde. Seitdem ist TGEU stetig gewachsen und hat sich mit 157 Mitgliedsorganisationen in 47 verschiedenen Ländern als legitime Stimme für die trans* Gemeinschaft in Europa und Zentralasien etabliert.“

BIG IMPACT INITIATIVE AWARD:
more* von OTTO

Immer noch traut sich nur ein Bruchteil der trans* Personen am Arbeitsplatz ein Coming Out zu, da sie Angst vor Diskriminierung der Mitarbeitenden haben und befürchten müssen, negative Konsequenzen zu erleiden. MORE* hat sich diese Thematik zu Herzen genommen und außerordentliches Engagement gezeigt: Für ein respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander und vor allem für die Normalisierung des Umgangs mit trans*Personen sowie die Sensibilisierung für das Thema trans* und Geschlecht im Allgemeinen.

Nicht zuletzt durch die Entwicklung des Transidentity-Guides konnte das Netzwerk erzielen, dass die Thematik einiges an medialer Aufmerksamkeit auf sich zog. Es folgten auch weitere Unternehmen, die einen eigenen Transidentity-Guide erstellen (werden). Dies war auch möglich, da MORE* den Guide für alle zugänglich, kostenfrei zum Download bereitgestellt hat.

RISING STAR AWARD:
pride@ergo

Vor allem die Vernetzung vom Netzwerk mit unterschiedlichen Unternehmensebenen, wie Diversity- und Kommunikations-Abteilung sowie die Unterstützung aus dem Vorstand und von der Schirmherrin, haben gezeigt, dass auch ein junges Netzwerk in kurzer Zeit viel erreichen kann und das egal ob intern oder extern.

Die breit gefächerten Aktionen und Verankerung in der Firmenstruktur – vom deutschlandweiten Hissen der LGBT*IQ-Flagge an den Unternehmensstandorten, der Teilnahme mit Truck am CSD Köln bis hin zum firmeninternen Thematisieren von LGBT*IQ-Belangen beim Azubi-Start oder in der Gesprächsarena – waren ausschlaggebend bei der Entscheidung für Pride@ergo.

GLOBAL LEADER NETWORK AWARD:
fujitsu pride

Insbesondere in LGBT*IQ-feindlichen Ländern setzt sich das Netzwerk dafür ein, dass queere Personen auch dort Zugang zum Netzwerk haben – entweder durch die Schaffung eines lokalen Netzwerkzweigs oder auch durch die Möglichkeit von einem anderen Land aus dem Netzwerk beizutreten. Zudem wurden – als erstes japanisches Unternehmen – 2018 die UN-Standards of Conduct zur Bekämpfung der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und intersexuellen Menschen unterzeichnet. Ausschlaggebend bei der Entscheidung für Fujitsu Pride war zudem der Workplace Index sowie das Pride Pledge, mit dem sich Mitarbeiter_innen dazu verpflichten, als Allies oder als LGBT*IQ-Person andere innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu unterstützen.

sustainability AWARD:
co-pride von continental

Das Netzwerk hat bewiesen, dass es auch in turbulenten, krisengeschüttelten Zeiten auf die Unterstützung von ganz oben zählen kann und LGBT*IQ-Themen firmenintern sowie extern platziert. Neben Sensibilierungsworkshops, der „Allies Learning Journey“ und netzwerkeigenen Kampagnen, wie der Veröffentlichung von Interviews mit LGBT*IQ-Mitarbeiter-innen, wurde beispielsweise auch ein LGBT*IQ-Podcast gestartet. Sponsoring-Events für LGBT*IQ-Einrichtungen sowie Networking-Möglichkeiten mit Diversity-Netzwerken werden genutzt, um mit der Community gemeinsam Themen voranzutreiben. Doch nicht nur innerhalb des Firmenkontextes hat sich das Netzwerk für LGBT*IQ-Belange stark gemacht. Es unterstützt Vereine, wie die Deutsche Aidshilfe, tatkräftig und steht im regen Austausch mit örtlichen queeren Vereinen, um sich über die Anliegen und Probleme der LGBT*IQ-Community auszutauschen und eine faire und sichere Arbeitswelt zu schaffen. Die Mischung aus fest verankertem internen sowie externen Engagement war ausschlaggebend bei der Entscheidung für co-pride.

Selebstbestimmung statt entwürdigung!

Das Selbstbestimmungsgesetz soll Mitte kommenden Jahres das 40 Jahre alte Transsexuellengesetz (TSG) ablösen.

Mit diesem Schritt soll das entwürdigende Verfahren zur Änderung des Personenstands gegen ein selbstbestimmtes ersetzt werden – Schluss mit Gutachten, psychologischer Atteste und enormen Kosten.

Trans* und inter* Personen sowie nicht-binäre Menschen sollen mit dem Gesetz ihren Personenstand mit einem Gang zum Standesamt und einer eidesstaatlichen Erklärung an ihre geschlechtliche Identität anpassen.

Das Selbstbestimmungsgesetz soll ebenfalls ein Offenbarungsverbot enthalten, um trans*, inter* und nicht-binäre Personen vor einem ungewollten Outing zu schützen.

Noch ist unklar, ob das Gesetz genauso umgesetzt wird, wie bisher angedacht. Ende diesen Jahres werden das Bundesministerium der Justiz und das Bundesfamilienministerium einen sogenannten Referentenentwurf vorlegen. Danach wird der Antrag das übliche parlamentarische Verfahren durchlaufen.

Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden!

TIPPS FÜR TRANS* PERSONEN

Hier auf einen Blick ein Auszug zu weiteren Hilfestellungen:

  • Suchen Sie Verbündete und Role Models im Unternehmen
  • Wenn möglich, legen Sie mit dem Unternehmen gemeinsam einen Kommunikations- und Vorgehensplan an.
  • Ganz wichtig: Sie bestimmen das Tempo!
  • Vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk, falls ein solches vorhanden ist. Wir haben eine Liste von LGBT*IQ-Netzwerken in Unternehmen und Organisationen zusammengestellt.

TIPPS FÜR UNTERNEHMEN UND ALLIES

  • Ein Transition Guide gibt klar vor, wer zuständig ist. Beachte: die trans* Person bestimmt das Tempo und ob eine Maßnahme umgesetzt werden soll. Jede Transition ist individuell
  • Namens- und Pronomenänderung schon vor amtlicher Enscheidung ermöglichen
  • Schulungen sensibilisieren HR und Führungskräfte
  • Aufbau und Stärkung eines internen LGBT*IQ-Netzwerk mit eigenen Ansprechpartner_innen für trans*
  • Informieren Sie sich über das Thema trans*
  • Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache, fragen Sie nach den Pronomen einer Person, damit sie die von der trans* Person gewählten und nicht deren Deadname verwenden. Unter Deadname versteht man den alten, ablegten Namen einer trans* Person.
  • Stellen Sie nur Fragen, die Sie auch selbst beantworten würden
  • Setzen Sie sich bewusst für die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Personen ein

Bertaungsstellen

BUNDESVERBAND TRANS*

„Der Bundesverband Trans* (BVT*) versteht sich als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden und Initiativen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, deren gemeinsames Bestreben der Einsatz für geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung und das Engagement für die Menschenrechte im Sinne von Respekt, Anerkennung, Gleichberechtigung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gesundheit von trans* bzw. nicht im binären Geschlechtersystem verorteter Personen ist.“

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TRANSIDENTITÄT UND INTERSEXUALITÄT E.V.

„Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung entgegenzuwirken. Sie soll Betroffene und Interessierte beraten und betreuen, sofern dies gewünscht wird. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit sollte die (Re-)Integration von Betroffenen in den Arbeitsprozess sein, um so der Gefahr des sozialen Abstiegs zu begegnen, der heutzutage noch mit dem sozialen Wechsel verbunden ist. Sie tritt für mehr Offenheit der eigenen Identität gegenüber ein und trägt der Vielfalt menschlichen Daseins Rechnung.“

TRANSMANN E.V.

„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“

TRANSINTERQUEER E.V.

„TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt.“

TRANS*INTER*BERATUNGSSTELLE

„Das Projekt der Münchner Aids-Hilfe e.V. ist gleichermaßen für trans* und inter* Menschen sowie deren Angehörige und Freund_innen da.“

TGEU

„TGEU ist eine mitgliederbasierte Organisation, die im Jahr 2005 gegründet wurde. Seitdem ist TGEU stetig gewachsen und hat sich mit 157 Mitgliedsorganisationen in 47 verschiedenen Ländern als legitime Stimme für die trans* Gemeinschaft in Europa und Zentralasien etabliert.“

Der Intersex Awareness Day wurde 1996 in Leben gerufen und findet seitdem jährlich am 26. Oktober statt. Dieser Tag soll weltweit au die Inter*sex Community aufmerksam machen sowie Bewusstsein für die Diskriminierung und Benachteiligung im Alltag von Inter* Menschen schaffen. Der Begriff bildet sich aus dem lateinischen Präfix „Inter“ was so viel wie „zwischen“ bedeutet, heraus.

Inter*sex fungiert als Bezeichnung für Menschen mit biologischen Merkmalen (chromosomal, gonadal, hormonell, anatomisch), die Varianten, der rein weiblichen oder rein männlichen biologischen Merkmale aufweisen. In einigen Fällen können Intersex-Eigenschaften bei der Geburt sichtbar sein, während sie in anderen Fällen bis zur Pubertät nicht sichtbar sind. Einige hormonelle/chromosomale Variationen müssen überhaupt nicht physisch sichtbar sein.

Intergeschlechtlichkeit gibt es in verschiedensten Ausprägungen, denn neben den „Standard“ Chromosomensätzen XX und XY gibt es noch viele weitere Möglichkeiten von Chromosomenpaarungen (wie beispielsweise XXY), die der zweigeschlechtlichen „Norm“ nicht entsprechen. Das kennzeichnet der Stern, der für unterschiedliche Selbstbezeichnungen steht und verdeutlicht, dass es nicht „eine richtige Art“ gibt Inter*sex zu sein. Intersexualität bezieht sich auf das biologische Geschlecht und unterscheidet sich von der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität.

Ein großer Schritt in die Richtung eines freien und selbstbestimmten Lebens für Inter* Menschen war das 2021 veröffentlichte Gesetz zum Verbot des Genitalangleichens bei nicht einwilligungsfähigen Inter*sex Kindern.

Die Ace Week (früher bekannt als Asexual Awareness Week) wird seit ihrer Gründung 2010 jährlich Ende Oktober abgehalten. In diesem Jahr findet sie vom 24. Oktober bis 30. Oktober statt. Sie dient dazu, Asexualität sichtbar zu machen und asexuellen Personen die Möglichkeit zu geben, über ihre Erfahrungen zu berichten.

Der Begriff „asexuell“ bildet sich aus dem Präfix „a“ bzw. „ab“ was „kein“ oder „ohne“ bedeutet und bezieht sich auf keine oder eine nur geringe sexuelle Anziehung zu anderen Menschen und/oder sich selbst. Im Gegensatz dazu beschreibt Aromantik keine oder eine nur geringe romantische Anziehung zu anderen Menschen. Asexuelle Menschen sind nicht zwangsläufig auch aromantisch.

Asexualität steht in keinem Zusammenhang mit dem Zölibat. Das heißt asexuelle Menschen entscheiden sich nicht freiwillig bzw. aus religiösen Gründen dazu, auf Sex zu verzichten. Außerdem können sie trotz ihrer Asexualität aus verschiedenen Gründen sexuelle Handlungen ausüben. Das unterscheidet Asexualität auch von Antisexualität, bei der Sex grundsätzlich abgelehnt wird. Zusätzlich hat Asexualität nichts mit unterdrückter Sexualität oder Angst vor dieser zu tun. Ace Menschen verspüren schlicht kein sexuelles Verlangen. Schätzungen zufolge sind ca. 1% der Menschheit asexuell.

Die Symbolik hinter den Farben der Asexuality-Flagge:

•             Schwarz steht für die Asexualität

•             Grau symbolisiert das asexuelle Spektrum

•             Weiß repräsentiert Sexualität

•             Lila steht für die Gemeinschaft/Community

Die Symbolik hinter den Farben der Aromantik-Flagge:

•             Dunkel- und Hellgrün stehen für die aromantische Spektrum

•             Weiß symbolisiert platonische Beziehungen

•             Grau und Schwarz repräsentieren das asexuelle Spektrum“

Am19. Oktober ist International Pronouns Day!

Individuelle Pronomen hängen stark mit der Identität und Selbstbestimmung eines Menschen zusammen, und machen viel von der Identität des Jeweiligen aus.

Insbesondere bei Personen, die sich nicht als strikt männlich/weiblich identifizieren, sondern zum Beispiel als genderfluid oder nichtbinär, können Pronomen wichtig sein um ihre Geschlechteridentität auszudrücken und nicht nach dem Aussehen bewertet, oder als das falsche Geschlecht gelesen zu werden.

Oft benutzen diese Neopronomen wie dem/dem, oder aber auch keine Pronomen, sondern nur den Namen.

Pronomen können helfen, von stereotypischen Denkmustern wie nur „er“ oder „sie“ Pronomen zu befreien und Vielfalt zu schaffen.

Viele LGBT*IQ-Personen nutzen Pronomen, um sich von binärem Geschlechterdenken abzugrenzen und sich in ihrer Identität wohlzufühlen.