Aktionsplan „Queer Leben“

Aktionsplan Queer leben

Am 18. November 2022 beschloss das Bundeskabinett den Aktionsplan „Queer Leben“, womit ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrags erfüllt wurde. Festgelegt wurden verschiedene Vorhaben zur Akzeptanz sowie zum Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Es wurden Vorhaben für die folgenden sechs Themenbereiche festgelegt:

  • Rechtliche Anerkennung
  • Teilhabe
  • Sicherheit
  • Gesundheit
  • Stärkung der Beratungs- und Communitystrukturen
  • Internationales

Update 22. März 2023

Am 20. März begrüßte der Queerbeauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann zur Auftaktveranstaltung des Aktionsplans „Queer leben“ in Berlin. PROUT AT WORK gehört mit zahlreichen Organisationen zum Kreis derjenigen, die den Aktionsplan mit Leben füllen.

Ziel der Veranstaltung war es, die offizielle Umsetzung des Aktionsplans zu starten. Die über 200 Teilnehmenden verschiedener Verbände und Organisationen tauschten sich aus und bildeten Arbeitsgruppen, die sich wiederum in den kommenden Monaten über die konkrete Umsetzung der Vorhaben des Aktionsplans beraten.

Im Vorfeld der Veranstaltung wurden aus über 140 Bewerbungen 78 zivilgesellschaftliche Organisationen ausgewählt, um möglichst unterschiedliche Perspektiven in die Arbeitsgruppen einzubringen. Wir freuen uns sehr, dass auch PROUT AT WORK zu den ausgewählten Organisationen zählt und durch unseren Vorstand Albert Kehrer vertreten wird.

Die Auftaktveranstaltung sowie das Bilden von Arbeitsgruppen stellen erste notwendige Schritte zur Umsetzung des Aktionsplans für eine queerfreundliche Gesellschaft dar und wir freuen uns, dort in Zukunft wichtige Themen rund um Queer Diversity am Arbeitsplatz zu platzieren.

Der Aktionsplan im Arbeitskontext

Neben Themen wie dem Selbstbestimmungsgesetz, der Reform des Abstammungsgesetz sowie der Blutspende, wurden auch unter dem Punkt „Teilhabe“ weitere für den Arbeitskontext wichtige Thematiken aufgegriffen. Dazu zählen folgende Maßnahmen:

  • Ausbau der Themensäule Vielfalt im Rahmen der Initiative „Neue Qualität der Arbeit (INQA)“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)
  • Forschungsprojekte zur Situation/Diskriminierung von LSBTIQ* in der Arbeitswelt sowie die Verbesserung der Förderung von Projekten für Akzeptanz
  • Erarbeitung eines Leitfadens für Arbeitgebende, der die Handlungsempfehlungen zweier Studien zum Thema „Dritte Option“ für die Verwendung im betrieblichen Alltag gut verständlich aufbereitet
  • Sensibilisierung von Arbeitgebenden, Ausbildenden, Beschäftigtenvertretungen für die Belange von LSBTIQ*-Beschäftigten und Bewerbenden
  • Unterstützung der Sensibilisierung für den Bereich LSBTIQ* in der betrieblichen Ausbildung
  • Etablierung eines Dialogprozesses (Bundesregierung, Länder, Tarifparteien, kirchliche Arbeitgebende) über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von LSBTIQ* in Einrichtungen von Kirchen und Religionsgemeinschaften
  • Förderung von Diversity Management im öffentlichen Dienst des Bundes

Zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Bundesverwaltung:

  • Entwicklung einer internen Diversitätsstrategie-Bund (inkl. Schaffung von Weiterbildungsangeboten, Unterstützung des Aufbaus und der Vernetzung von Mitarbeitenden-Netzwerken und einer Strategie für diversitätssensible Personalauswahlverfahren)
  • Implementierung der Vielfaltsthematik (einschl. LSBTIQ*/Geschlechtsidentität) in der Aus-, Weiter- und Fortbildung (z.B. Qualifizierungsmaßnahmen durch das Bundesministerium der Verteidigung [BMVg] in der zivilen und militärischen Ausbildung sowie durch das Auswärtige Amt in der Ausbildung im Auswärtigen Dienst)
  • Regelmäßige Stärkung der Aufklärungs- und Beratungskompetenz des Sozialdienstes in der Bundeswehr zur Vielfaltsthematik
  • Durchführung systematischer Ausgangsanalysen zur Situation von LSBTIQ* (z.B. mithilfe von Beschäftigtenbefragungen)
  • Sensibilisierung von Beschäftigten zu impliziten Vorurteilen und Integration in Kompetenzanforderungen/Kompetenzmodellen
  • Sensibilisierung und ggf. Schulung von Beschäftigten, die an Einstellungsprozessen beteiligt sind

Weitere Informationen zum Aktionsplan Queer Leben findet Ihr beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Update 06. September 2024

In den vergangenen 15 Monaten nutzten 78 Verbände, Gewerkschaften, Initiativen und NGOs die Chance, sich gemeinsam mit den Bundesministerien und Bundesländern für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einzusetzen. In über 50 virtuellen Arbeitsgruppensitzungen wurden dabei 14 Empfehlungspapiere mit konkreten Handlungsimpulsen erarbeitet, um Bund und Länder bei der Umsetzung des Aktionsplans „Queer leben“ zu unterstützen. 

Konkret konnte PROUT AT WORK ihre Expertise dabei in der Arbeitsgruppe „Arbeitsumfeld“ einbringen. Gemeinsam mit engagierten Kolleg_innen der queerpolitischen Zivilgesellschaft erarbeiteten wir konkrete Empfehlungen, wie die Bundesregierung ein inklusives Diversity Management in der Arbeitswelt gezielt fördern kann.   

Am 06. September 2024 fand die Abschlussveranstaltung des ressortübergreifenden Beteiligungsprozesses in Berlin statt. Dabei würdigte Sven Lehmann vor allem das Engagement der zivilgesellschaftlichen Beteiligten. In kurzen Impulsen und zwei spannenden Diskussionsrunden reflektierten die Besuchenden kritisch und offen den Beteiligungsprozess und richten den Blick nun gemeinsam nach vorn. Denn die konsequente Umsetzung des Aktionsplans muss fortgeführt werden. Immerhin geht es dabei nicht nur um den Schutz der queeren Community, sondern um die Verteidigung demokratischer Grundwerte.

PROUT AT WORK begrüßt den Aktionsplan „Queer leben“

„Neben Themen wie dem überfälligen Selbstbestimmungsgesetz, der Reform des Abstammungsgesetzes sowie einer Reform der Blutspende wurden im Aktionsplan auch weitere für den Arbeitskontext wichtige Aspekte aufgegriffen, die wir sehr begrüßen und die für unsere Arbeit wichtige Impulse setzen.“, so Albert Kehrer, Vorstand von PROUT AT WORK.

Porträt Albert Kehrer

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