Der Fokus der Aktivitäten und auch die Herausforderungen für LGBT*IQ im Arbeitsumfeld variieren je nach Branche – daher setzte PROUT AT WORK gemeinsam mit Mitinitiatorin Dentons den Startschuss für einen regelmäßigen, brancheninternen Austausch: LGBT*IQ in Law.

Entgegen allen möglichen Konkurrenzsituationen bezüglich Mandant_innen einte die Kanzleien in diesem Fall das Ziel: voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu motivieren und zu inspirieren – für LGBT*IQ-Chancengleichheit am Arbeitsplatz. „Falls wir etwas nachhaltig verändern wollen, dann geht das nur wenn einige Kanzleien gemeinsam handeln und das übliche, in Deutschland vorherrschende, Diversity-Washing hinten anstellen. Der Weg wird kein leichter sein!“, so Robert Michels, Europe People Partner und Co-Head der European and Global Blockchain and Capital Markets Groups bei Dentons.

Die knapp 20 Teilnehmer_innen aus zahlreichen Großkanzleien waren aus ganz Deutschland angereist und für einen Nachmittag bei Mitinitiatorin Dentons in Frankfurt zu Gast. Im Workshopcharakter arbeiteten sie gemeinsam zu spezifischen Rahmenbedingungen und Herausforderungen der Branche. Neben dem Vernetzungsgedanken standen auch einige inhaltliche Themen auf der Agenda: In Kleingruppen erörterten die Teilnehmer_innen Fragestellungen rund um die besonderen Herausforderungen von Law Firms mit Fokus auf die Themenbereiche Netzwerk, OutExecutives und Allies und wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann. Als große Schlagwörter konnten hier Sichtbarkeit, Nachhaltigkeit und auch der besondere Entscheidungsfindungsprozess in partner_innengeführten Kanzleien identifiziert – Top-Down-Lösungen aus der Wirtschaft können hier dementsprechend ggf. nicht übertragen werden, dafür erfordert es eine spezifische Herangehensweise, die die Organisationsstruktur von Kanzleien berücksichtigt.

Auch die Sprache – insbesondere gendersensible Sprache und Gesetzessprache – sind ein Thema, mit dem sich D&I-Manager_innen, Netzwerker_innen, Partner_innen und Allies in den Kanzleien auseinandersetzen: Gibt es (gesetzliche) Rahmen und Einschränkungen für die Verwendung von gendersensibler Sprache in Verträgen, offiziellen Schreiben oder der Kommunikation mit Mandant_innen? Sind formelle oder informelle Regelungen zur internen und/oder externen Kommunikation vorhanden? Wie werden diese umgesetzt?

Der dritte große Block der Agenda deckte die Themen Business Case & Messbarkeit ab. Spannende Gespräche rund um unterschiedliche kulturelle und rechtliche Aspekte in den USA und Europa / Deutschland, beispielsweise hinsichtlich DSGVO, entwickelten sich ebenso wie Austausch zum Einsatz von Feedback- / Befragungsergebnissen sowohl in der konkreten Umsetzung und Evaluation von Maßnahmen, als auch für interne Business Cases.

Der Wille zu gemeinsamen Initiativen, die übergreifende Begeisterung für das Thema sowie die zielstrebige Vernetzung unter den Teilnehmer_innen zeigten einmal mehr, wie wertvoll der Austausch ist. Hierbei lag der Fokus vor allem auf gesetzlichen Rahmenbedingungen rund um Datenerhebungen in Deutschland (Stichwort DSGVO), sowie der gegenseitigen Beeinflussung von Unternehmenskultur und dem Vertrauen in Mitarbeiter_innenbefragungen zum Thema Diversity als auch auf Anwendungsbereichen von erhobenen Daten. Interessante Gespräche entspannen sich zum Thema Business Case inklusive Unternehmenskultur ‚um der Sache willens‘.

PROUT AT WORK bedankt sich bei allen Teilnehmer_innen sowie bei Mitinitiatorin Dentons für den spannenden Austausch bei dieser gelungenen Auftaktveranstaltung! Mit der Zielsetzung, Netzwerke aufzubauen und nachhaltigen Austausch und Arbeit an Projekten zu ermöglichen, wird LGBT*IQ in Law ca. 3x / Jahr stattfinden.

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