Ein Rückblick auf die Geburtstagsfeier der PROUT AT WORK-Foundation

Am 4. Dezember 2013 wurde die PROUT AT WORK-Foundation offiziell gegründet – mit der Idee, queere Menschen in der Arbeitswelt zu unterstützen und miteinander zu vernetzen.

Knapp zehn Jahre später, am 25. April 2024, fanden sich rund 200 Personen im Microsoft Atrium in Berlin ein, um dieses Jubiläum unter dem Motto
Gemeinsam. Mutig. Queer.“ gebührend zu feiern. Darunter Menschen, die die Stiftung bereits von Beginn an begleiten, und andere, die im Laufe der Zeit zu wichtigen Unterstützer_innen geworden sind.

Der lichtdurchflutete Saal füllte sich an diesem Abend schnell, Hände wurden geschüttelt und Glückwünsche verteilt. Als Drag Queen Barbie Breakout die Bühne betrat, um mit Humor und Souveränität durch die Feierlichkeiten zu führen, ertönte Applaus. Nach einer kurzen Einleitung betrat Andre Hansel, Head of Program and Operations bei Microsoft Berlin, die Bühne und begrüßte die Gäst_innen nochmals von Seiten der Gastgeber_innen mit warmen Worten. Im Anschluss bat Barbie Breakout die PROUT AT WORK-Vorstände Albert Kehrer und Dr. Jean-Luc Vey zu sich, welche den Anwesenden im Namen der Stiftung für ihr Kommen dankten und sich zudem über die Errungenschaften der vergangenen zehn Jahre austauschten – über jene Fortschritte, die einst utopisch erschienen.

Queere Repräsentation in der Politik

Ebenso utopisch war auch lange die Idee von queerer Repräsentation in der Politik.
Das betonte Barbie Breakout, als sie schließlich Nyke Slawik, trans* Aktivistin und Abgeordnete des Deutschen Bundestags, das Wort übergab. Slawik blickte in ihrer Rede auf die soziopolitische Geschichte der queeren Community zurück, wies aber gleichzeitig auf jene lang erkämpfte Freiheit hin, die es nun kontinuierlich zu erhalten gilt. Zudem lobte sie den Einsatz der PROUT AT WORK-Foundation für das Selbstbestimmungsgesetz, das kürzlich im Bundestag verabschiedet wurde. Weitere Einsichten in die Arbeit für Queer Diversity und Chancengleichheit am Arbeitsplatz eröffneten sich durch das von Albert Kehrer geführte Interview mit Sofia Strabis, Head of Diversity & Inclusion bei der Commerzbank, und Reinhard Nissl, Head of HR bei Microsoft.

Nach dieser Menge an Input entlockten die rund 50 leichtherzigen Videobotschaften der Weggefährt_innen der Stiftung, unter ihnen Schauspieler Brix Schaumburg, der seine Version von „Happy Birthday“ zum Besten gab, den Anwesenden das ein oder andere Schmunzeln.
Im Kontrast dazu teilten erst Barbie Breakout und danach PROUT AT WORK-Vorstand Albert Kehrer Anekdoten über ihren persönlichen Weg:
Erzählungen geprägt von der Erleichterung eines offen queeren Lebens, von Überwindung und Liebe.
Doch richtete Albert Kehrer sich auch mahnend an die Zuhörenden und nahm dabei vor allem auf die zunehmend queerfeindliche Stimmung in Deutschland Bezug:

„Wir brauchen die queeren Menschen, […]
dass sie sichtbar bleiben und nicht beginnen,
sich zu verstecken.“

Mit Getränken, Häppchen und Networking, untermalt von der Musik des DJ-Duos Königsmann, ließen die Anwesenden schließlich den Abend ausklingen.
Dabei noch immer den Songtext von Mano Thiravongs vorhergehender Performance im Hinterkopf, begleitet von einer leisen Vorfreude auf die nächsten zehn Jahre: „There’s always gonna be another mountain, I’m always gonna wanna make it move.“

IMPRESSIONEN

Recap-Video

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PROUT EMPLOYER Sanofi

„Als Sponsorin des Netzwerks liegt mir die queere Community besonders am Herzen. Weder bei Sanofi noch in der übrigen Gesellschaft können wir auf Vielfalt und Talente jeglicher sexueller Orientierung, Religion, Alter oder Herkunft verzichten.“

Dr. Theresa von Fugler ist Biochemikerin, „Macherin“ und Familienmensch. Als Führungskraft mit globaler Erfahrung in der Markenartikelindustrie ist sie seit September 2021 Geschäftsführerin bei Sanofi Consumer Healthcare in Deutschland. Dort verantwortet sie den Bereich der rezeptfreien Arzneimittel aus der Apotheke. Dazu gehören Marken zur Behandlung von Kopfschmerzen, Husten, Bauchschmerzen, Verstopfung sowie Allergien. Sie ist Sponsorin des internen LGBT*IQ-Netzwerks in Deutschland und setzt sich besonders für Diversity am Arbeitsplatz ein. Privat ist Theresa sportlich aktiv und findet beim Imkern Abwechslung.

Die globale Diversity-Strategie von Sanofi trägt den Namen
„all in“. Was bedeutet dieser Slogan für Dich?

 

Dr. Theresa von Fugler: Wie der Name schon sagt, ist “all in” für mich eine positive Bezeichnung dafür, dass sich bei uns Menschen jeglicher Vielfaltsdimension entfalten können. Die Mitarbeiter_innen von Sanofi in Deutschland sind das Spiegelbild der Gesellschaft – hier arbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft, Erfahrung, Einstellung und Hautfarbe. Wir wollen so vielfältig sein, wie die Patient_innen, für die wir arbeiten.

Die chancengerechte Entwicklung aller Mitarbeiter_innen ist Teil der Unternehmenskultur und ein strategischer Erfolgsfaktor. Inklusion ist kein Minderheitenprogramm. Wir wollen ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle ohne jegliche Form von Diskriminierung wertgeschätzt und gefördert fühlen.

Welche Initiative oder Aktion zur Chancengleichheit
queerer Menschen bei Sanofi hat Dich besonders beeindruckt?

 

Dr. Theresa von Fugler: Der Sanofi-Truck beim Christopher Street Day 2023 hat mich nachhaltig fasziniert. Mit welcher Leidenschaft und Freude unser Team am CSD teilgenommen hat – das hat viele Menschen inspiriert, ebenfalls dabei zu sein. An diesem Tag Flagge zu zeigen, war ein klares Bekenntnis zu LGBT*IQ und „all in“. Wunderbarerweise ist unser LGBT*IQ-Netzwerk seitdem um weitere Mitglieder gewachsen. Für mich ist das eine wichtige Botschaft – denn Vielfalt sollte positiv besetzt sein. Nicht umsonst steht ein ausdrucksstarkes und buntes Symbol – der Regenbogen – für die LGBT*IQ-Gemeinschaft weltweit.

Was sind Deiner Meinung nach die großen Themen und Heraus-
forderungen hinsichtlich Queer Diversity in den kommenden
Jahren?

 

Dr. Theresa von Fugler: Herausfordernd ist vor allem das Spannungsfeld, das mit LGBT*IQ Diversity einhergeht. Das betrifft Sanofi genauso wie die gesamte Gesellschaft. Es gilt auf der einen Seite, Menschen dazu zu ermutigen, dass sie zu ihrer Einzigartigkeit stehen, wofür es vor allem Akzeptanz und Selbstverständlichkeit braucht. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die sich an den Maßnahmen zur Stärkung von LGBT*IQ Diversity stören – egal ob sie damit direkt oder indirekt in Berührung kommen. Dies verstärkt das gesellschaftliche Spannungsfeld.

Was hat Sanofi dazu bewegt, PROUT EMPLOYER zu werden, und
was wünschst Du Dir im Rahmen unserer Kooperation?

 

Dr. Theresa von Fugler: Für uns war direkt zu Beginn der Gründung unseres internen LGBT*IQ-Netzwerks „PRIDE+ DE“ klar, dass wir uns Unterstützung und Expertise von außen dazu holen wollen. Ziel war es mit dem Start, die Arbeits- und Wachstumsqualität des Netzwerks weiterzuentwickeln. Jedes Netzwerk hat von Beginn an eine Lernkurve. Wir wollten mit einem starken Partner Anfangsfehler vermeiden und strategisch klug agieren. Auch tut es gut, sich konkret über Firmengrenzen hinweg zu vernetzen, um voneinander zu lernen und sich gegenseitig im Arbeitsalltag zu stärken.

Was würdest Du anderen Unternehmen raten,
die Queer Diversity noch nicht für sich entdeckt haben?

 

Dr. Theresa von Fugler: Als Sponsorin des Netzwerks liegt mir die LGBT*IQ-Community besonders am Herzen. Weder bei Sanofi noch in der übrigen Gesellschaft können wir auf Vielfalt und Talente jeglicher sexueller Orientierung, Religion, Alter oder Herkunft verzichten. Aber nur, wenn Chancen gerecht verteilt werden, können Talente ihr volles Potenzial entfalten. Diverse Gruppen helfen, Barrieren in den Köpfen und Hindernisse im Berufsalltag abzubauen.

Für mich steht fest: Sich mit vielfältigen und unterschiedlichen Menschen zu umgeben, bringt uns alle weiter, da bin ich mir sicher.

Liebe Dr. Theresa von Fugler, vielen Dank für das Gespräch!