In Deutschland hat sich die Situation von Regenbogenfamilien in den letzten Jahren zwar verbessert – vor allem durch die Einführung der „Ehe für alle“ im Jahr 2017, die gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht einräumte, zu heiraten. Dennoch stehen sie nach wie vor vor großen Herausforderungen – aufgrund gesellschaftlicher Vorurteile, aber auch wegen der diskriminierenden Rechtslage.
Rechtliche Situation
Das deutsche Abstammungsrecht sieht höchstens zwei rechtliche Eltern für ein Kind vor. Bei Zwei-Mütter-Familien muss die zweite Mutter das Kind per Stiefkindadoption adoptieren, selbst wenn sie mit der gebärenden Mutter verheiratet ist. Trans* Personen wird nur anhand ihres Geschlechtseintrags bei Geburt eine rechtliche Elternrolle zugewiesen und inter* Personen werden teilweise selbst als biologische Eltern nicht entsprechend anerkannt. Diese rechtliche Unsicherheit hat auch direkte Auswirkungen auf den (Arbeits-)Alltag der Eltern. Umso wichtiger ist für sie, am Arbeitsplatz ein inklusives Umfeld und flexible Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorzufinden.
Bereits im Jahr 2023 hat PROUT AT WORK einen Guide zum Thema „Regenbogenfamilien am Arbeitsplatz“ veröffentlicht, der Best Practices aufzeigt und einen Einblick in das Thema gibt.
2024 war das Thema in der Stiftung weiterhin präsent. Mit Spannung haben wir die politischen Entwicklungen verfolgt. Die Ampelregierung hatte in ihrem Koalitionspapier eigentlich festgehalten, unter anderem das Abstammungsrecht zu reformieren und damit auch die Notwendigkeit der Stiefkindadoption für lesbische Paare abzuschaffen. Mittlerweile ist klar, dass diese Reform innerhalb der Legislaturperiode nicht mehr umgesetzt wurde. Umso wichtiger ist es, dranzubleiben, sich weiter zu vernetzen und aktiv für Verbesserungen für Regenbogenfamilien einzustehen.
Austausch zu Regenbogenfamilien in der Arbeitswelt
Auch bei unseren Kooperationspartner_innen ist das Thema aktuell wie nie. So durfte Frauke Bareiss, Referentin und Project Lead bei PROUT AT WORK und Autorin des Guides, im Juli beim Online-Forum des QNB (Queeres Netzwerk Bayern) mit dem Titel „We are Family?!“ sprechen. Neben Referent_innen vom Regenbogenfamilienzentrum München, dem Bayerischen Jugendring und der Universität München rundete ihr Beitrag zu Regenbogenfamilien in der Arbeitswelt das vielfältige Programm ab, welches viel Raum für Austausch für die Teilnehmenden bot. PROUT AT WORK konnte vielen einen neuen Blick auf das Thema bieten, da die Verschränkungen mit der Arbeitswelt viele bisher nicht bedacht haben – wie sich in der anschließenden Gesprächsrunde herausstellte.
Unser langjähriger PROUT EMPLOYER, die Commerzbank, bot uns im November erneut die Möglichkeit, das Thema weiter zu vertiefen. Das Pride-Netzwerk ARCO organisierte einen Online-Talk zu Regenbogenfamilien, wo erneut Frauke die Stiftung vertreten durfte. Mit weiteren Gäst_innen aus Medien und Arbeitswelt sprachen die Teilnehmer_innen über persönliche Erfahrungen sowie die rechtliche Situation und spezielle Herausforderungen von Regenbogenfamilien am Arbeitsplatz. Beispielsweise wurde über die Inklusivität von Formularen gesprochen. Die vielen interessierten Webinar-Zuschauer_innen gaben durchweg positives Feedback und betonten, wie viele neue Impulse und Erkenntnisse sie zum Thema mitnehmen konnten. Ein voller Erfolg für alle Beteiligten!
Unterstützung für Unternehmen
Das Thema bleibt aktueller denn je – die politischen und rechtlichen Entwicklungen in der nächsten Zeit bleiben abzuwarten. Unabhängig davon können Unternehmen jedoch handeln und ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen, allen Familien ein inklusives Arbeitsumfeld zu ermöglichen. Um hierbei zu unterstützen, hat PROUT AT WORK eine neue Awareness Session zu Regenbogenfamilien entwickelt. Sie baut auf dem genannten Guide auf und bietet einen Einblick in das Thema – aber auch Best Practices und Learnings zu Allyship. Sie beleuchtet die Situation außerhalb Deutschlands und erweitert so den Blickwinkel auf die gravierenden Unterschiede weltweit.
Die Session kann für die ganze Belegschaft, aber auch für queere Netzwerke spannend sein und wird immer mit genügend Raum für Fragen und Diskussion angesetzt.
WIR FREUEN UNS AUF DIE ZUSAMMENARBEIT MIT EUCH – DEVELOPING WORKPLACE DIVERSITY
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